Architektur
Jäger Charpié Architektur
Phase
Ort
Auftragsart
Auftraggeber
Wettbewerbsgewinn
Willisau
Privat
Baukosten
Fläche (ca m2)
Visualisierung
1150
Filippo Bolognese Images
WÜB Menzbergstrasse
Raumkonzept:
Die Qualität des Projekts liegt in den drei unterschiedlich nutzbaren Aussenräumen.
Der Kopf der Parzelle, in Richtung Altstadt, ist als öffentlicher Vorplatz gestaltet und bietet Raum für die Gewerbenutzung im EG. Der Innenhof, der halböffentlich nutzbar ist, liegt zwischen den beiden Gebäuden und ist optisch von der Menzbergstrasse her geschützt. Angrenzend an den Innenhof befindet sich die privaten Gärten mit Aneignungszone, welcher über die Terrassen der EG-Wohnungen zugänglich ist.
Entlang der Menzbergstrasse sind alle wichtigen Infrastrukturelemente, wie Parkplätze, Velostellplätze und Entsorgung, positioniert, und leicht für alle Anwohner zugänglich.
Es wurde darauf geachtet, dass die Umgebungsgestaltung ohne Geländesprünge realisiert werden kann und somit auch für handicapierte Personen nutzbar bleibt.
Vorplatz:
Da sich der Vorplatz in einer wichtigen Blickachse befindet und für die gewerbliche Nutzung im EG von Bedeutung ist, muss die Gestaltung einfach jedoch qualitativ hochwertig sein. Eine Natursteinpflästerung, z.B. Guber in «wildem» Verlegemuster, erzeugt bis an die Strassenkante eine Vorzone die klar erkennbar ist und sich vom restlichen Strassenraum deutlich abhebt.
Der Platz wird gerahmt durch niedrige Fussmauern die jeweils von einem standhaftem, hölzernem Lamellenzaun gekrönt wird. Flankierend zum Kopfgebäude stehen, hinter den Lamellen, Gruppen von schlanken Zitterpappeln, die mit ihrer Leichtigkeit die Frontfassade umgarnen.
Zentral vor dem Gebäude wird ein Solitärbaum, z.B. Eiche, mit charaktervollem Wuchs gepflanzt, welcher den Vorplatz aktiviert und belebt. Kurzzeitige Velostellplätze finden die Besucher des Gewerbes an den Pollern entlang des Trottoirs, die eingesetzt werden, um ein wildes Parkieren von Autos zu verhindern.
Innenhof:
Der Innenhof ist der Ort, wo sich die Anwohner treffen und zusammen, unter den grossen schirmförmigen Blütensträuchern, die neusten Nachrichten austauschen und diskutieren können.
Der Ort ist von romantischen Sitznischen, zwischen harmonischen Strauch- und Staudenkompositionen geprägt. Ein Natursteinbrunnen, der ein leichtes Plätschern von sich gibt, aktiviert den Raum und begleitet das Zwitschern der badenden Singvögel an den heissen Sommertagen. Durch die Beschattung der grossen, mehrstämmigen Blütensträuchern, z.B. Felsenbirnen und das Verdunsten des Brunnenwassers, erfolgt eine Hitzeminderung, die auch an Hitzetagen ein Aufenthalt im Aussenraum angenehm macht. Wie auch der Vorplatz soll der Innenhof mit einer sickerfähigen Natursteinpflästerung ausgelegt werden. Die Pflästerung geht in eine Chaussierung über, wo die Anwohner eine kleines Boule-Spielfeld finden. Gefasst wird der Raum von einem Blumenmeer, das mit wiederkehrenden Baumgruppen aus schlanken Zitterpappeln und einzelnen Lärchen begleitet wird.
Garten:
Die Bewohner der EG-Wohnungen finden Raum zur Aneignung in den, durch die Blumenstauden und Sträuchern, eingefassten Rasenflächen. Die Gartenzone kann nach Wunsch gestaltet werden und bietet die Möglichkeit Gemüse- oder Blumenbeete anzupflanzen. Gegen die Strasse hin wird das Blumenmeer durch die weitergezogene Fussmauer mit Lamellenzaun gefasst. Kleine Gartentürchen bieten direkten Zugang zur Chaussierung und somit zum Innenhof.